Öl fließt nicht aus den Oliven
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Öl fließt nicht aus den Oliven, Wenn der Druck ausbleibt; Fliehn die Trauben vor der Presse, Auch kein Wein wird einverleibt. Nardenduft nur durch Zerreibung Kann erfülln das Haus; Soll ich, Herr, die Leiden meiden, Die Du liebevoll wählst aus? |
Ja, jeder Schlag ist Nur Gewinn für mich. Statt all dessen, was Du wegnimmst, Gibst Du mir, Herr Jesus, Dich. |
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Spannst Du meine Herzenssaite, Bis sie göttlich klingt? Züchtigst Du mich stets aus Liebe, Bis mein Herz Dir Süßres singt? Herr, ich fürchte kein Entbehren, Wenns mich bringt zu Dir; Möcht mich Dir gern unterordnen, Gottes Liebe sehn an mir. |
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Herr, mich schäme Dir zu sagen: Oft mein Selbst noch hab, Es zu lassen drängst geduldig, Streifst es mir voll Liebe ab. Ganz nach Deinem Wohlgefallen, Wirk an mir noch mehr; Meine menschlichen Gefühle Nicht beacht, an mir wirk, Herr. |
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Ist Dein Sinn nicht gleich wie meiner, Deinen Weg möcht gehn; Wenn mich schmerzt Dein Wohlgefallen, Soll mein Herz mit Dir doch stehn, Möcht Dich allezeit erfreuen, Leid ich auch Verlust; Wenn es dient zu Deiner Ehre, Du am Kreuz mich halten musst. |
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Dich lobpreis, auch wenn ich weine, Und Verlust mich beugt; Täglich Deine Süße zunimmt, Dankbarkeit und Preis erzeugt. Alles andre übertriffst Du, Kostbar bist für mich: Dass ich abnehm und Du zunimmst, Bitt ich Dich, Herr, inniglich. |