In Deiner Gegenwart, oh Herr, bin still

1
In Deiner Gegenwart, oh Herr, bin still,
Wend mich zum Geist und komme nah zu Dir;
Nicht aus mir selbst zu Dir, Herr, beten will,    
Doch Dein Gebet zu meinem wird in mir.
2
Es scheint, Du bist im Himmel, hörst mich hier,
Doch tief in meinem Geist wohnst Du vielmehr;
Es scheint, dass ich selbst fleh und bet zu Dir,
Doch mein Gebet quillt ganz aus Dir, oh Herr.
3
Möcht meine Last befrein, doch kein Wort find,
Tief seufzt mein Geist mit Deinem Geist zu Dir;
Wenn ohne Worte meine Bitten sind,
Dann betest Du geheimnisvoll in mir.
4
Einatmen möcht ich Dich, der Luft gleich hier,
Essen und trinken möcht ich täglich Dich,
Tiefre Gemeinschaft schenk mir Herr mit Dir,
Bis Du zum Ausdruck kommst so reich durch mich.
5
Diese Gemeinschaft bringt zu mir Dein Licht,
Dein teures Blut mich wäscht und macht mich rein;
Mög ich in mir Dein Licht einschließen nicht,
Doch bring zum Ausdruck Dich durch mich und schein.
6
Dein Salböl salbt mich ganz von Kopf bis Fuß,
Dich wirkst in mir ein täglich immer mehr;
Ich nehme ab, weil Gott zunehmen muss,
Bis Du zum Ausdruck kommst durch mich, oh Herr.
7
Ja, Herr, ich öffne mich, komm Du hinein,
Fließ Du aus mir, in andre Menschen dring;
Durch diesen Strom tritt die Gemeinschaft ein,
Herr, durch mein Leben Dich zum Ausdruck bring.