Sein Angesicht schauen die Engel oft an

1
Sein Angesicht schauen die Engel oft an,
Doch Liebe und Gnade spürn nicht;
Wir kennen die herrliche Liebe des Herrn,
Doch schauten nie Sein Angesicht.
Die Heiligen demnächst Sein Angesicht sehn,
Genießen die Herrlichkeit reich;
Maria jedoch, als Er weinte, Ihn sah,
Die Herzensqual spürte sogleich.
Die Herzensqual spürte sogleich.
2
Bald sehn wir persönlich den Herrn, wie Er ist,
In Fülle erkennen Ihn dann;
Doch so wie Er unser Herz heute berührt,
Dann nicht mehr gespürt werden kann.
Dann gibts, wenn wir ewig Ihn preisen und ehrn,
Kein Flehen, noch Tränen-Gebet;
Noch gibt es den Trost der bei Schmerzen zufließt,
Noch Glaube in Trübsal entsteht.
Noch Glaube in Trübsal entsteht.
3
In Herrlichkeit werden wir bald schon gekrönt,
Kein einziges Kreuz dort mehr siehst;
An süßer Gemeinschaft der Leiden des Herrn
Teilhaben nur jetzt möglich ist.
Zur Ruhe gehn ein, keine Mattigkeit spürn,
Und nie mehr auf uns wird abzieln
Erprobungen, Drangsale, Unglücklichsein,
Noch Leiden um Seinetwilln.
Noch Leiden um Seinetwilln.
4
Die Aussicht für Ihn hier zu leiden ist rar,
Erdulden von Spott oder Schand;
Die schöne Gelegenheit schwindet dahin,
Dass Er uns im Leid gibt die Hand.
Verachtung, Verschmähung und Missverständnis,
Misshandlung und Einsamkeit hier;
Sie bringen mich, da sie zu Segnungen machst,
In süße Gemeinschaft mit Dir,
In süße Gemeinschaft mit Dir.
5
Ich sehn mich zu schauen Dein Angesicht bald,
Und meine Entrückung begrüß.
Doch will ich die Trübsale jetzt nicht umgehn;
Solch Zeiten dank Dir werden süß.
Erbarm Dich, erfülle mit Liebe mich nun,
Für Dich nehm ich auf jede Last;
Damit nicht Dein Diener, der hofft auf den Tag,
Bereut, dass er viel hat verpasst.
Bereut, dass er viel hat verpasst.