Nimm weg die Schleier, Herr
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Nimm weg die Schleier, Herr, Ich möchte sehn Dein Licht, Erkennen alles recht, Betrogen sein möcht nicht. |
Oh, mög Dein Licht voll Leben Nun meine Nacht wegheben, Mir klare Sicht mög geben, Herr, dafür bete ich. |
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Ich kenne mich selbst kaum, Und Stolz verblendet mich, Oft denk: „Nur ich hab Recht!“ Welch selbstzufriednes Ich! |
3
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Noch weniger kenn Dich, Nur Lehre bringt nicht weit; Erleuchtung fehlt mir sehr Von Deiner Wirklichkeit! |
4
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Dein Leben, Herr, in mir, Im Dunkeln nicht erkenn, Ob’s Fleisch sei oder Geist, Noch nicht die beiden trenn. |
5
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Den Weg, den Du, Herr, führst, Mir häufig ist nicht klar; Ich zieh mich gern zurück Weich ab vom Weg sogar. |
6
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Und Deinen Willen, Herr, So selten gut erkenn, Mit meinem oft vertausch, Dagegen mich auflehn. |
7
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Für die Gemeinde brauch Ich Deine Sicht noch mehr, Möcht Deine Weisheit und Leibleben kennen, Herr. |
8
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Möcht ohne Schleier sein, Klar sehn wie Du, oh Herr, Am Stolz nicht klammern fest, Betrogen sein nicht mehr. |